3. Fire & forget

3.1 Pioneer 10 & 11

  • Erstes bzw. zweites offizielles historisch belegtes terranisches Raumfahrzeug, daß unser Sonnensystem mit einer "Botschaft" verlassen hat.
  • beide Sonden enthielten eine Plakette mit einer schematischer Darstellung des Sonnensystems, Position der Sonne relativ zu 14 Pulsaren (identifiziet anhand ihrer Implusfolge) und dem vermutlichen Zentrum der Galaxis, Skizze der menschlichen Anatomie im korrekten Größenverhältnis zu einer Zeichnung der Sonde, wobei die rechte Hand des Menschen als Zeichen der friedlichen Absichten der Menschheit erhoben ist, eine Darstellung eines Wasserstoffmoleküls und eine binäre Acht. Die Darstellungen der Sonde und der Menschen sind im gleichen Maßstab gezeichnet.
  • haben ihre eigentliche Mission beendet und fliegen nun weiter in die Tiefen des Alls.
  • Die Energieversorgung der Sonden, die auf dem Verfall von Plutoniumisotop 238 beruht, wird kontinuierlich schwächer. Während die Energie von Pioneer 10 bereits 1995 erschöpft war wird die von Pioneer 11 vermutlich noch einige Jahre halten. Bis dahin wird noch sporadischer Funkkontakt mit der inzwischen 7 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernten Sonde möglich sein.
Pioneer-Plakette - 
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3.2 Voyager

  • Voyager 1 & 2 wurden im August bzw. September 1977 gestartet und sollten zunächst die äußeren Planeten des Sonnensystems erforschen. Nach dem erfolgreichen Abschluß dieser Mission dringen die beiden Sonden weiter in die Tiefen des Alls ein.
  • An Bord der Sonden befindet sich jeweils eine vergoldete Schallplatte, die Ausserirdischen Informationen von der Erde vermitteln sollen. Dazu gehören Geräusche ebenso wie Bilder von mehr oder weniger typischen Szenen der Erde, aber auch ausgewählte, größstenteils klassische Musikstücke, Grußbotschaften in 55 verschiedenen Sprachen und schematische Zeichnungen, die, ausgehend von einigen konstanten Werten wie der Planckzeit, unsere Mathematik, Maßeinheiten, Fortpflanzung und andere Dinge veranschaulichen sollen. In wieweit diese Schemata für Ausserirdische jedoch verständlich sind, dürfte fraglich sein.
    Ein Gerät zum abspielen der auf der Platte enthaltenen Informationen wurde den Sonden beigelegt.
  • Genau wie bei Pioneer 10 wird auch bei den Voyagersonden die Energieversorgung (auch hier wurden Plutoniumisotope eingesetzt) schwächer; der Totalausfall der Systeme wird gegen 2020 erwartet.

3.3 SETI

  • SETI (Search for Extraterrestial Intelligence) ist ein Projekt, das 1984 gegründet wurde um der Frage nachzugehen, ob es im Universum intelligentes Leben gibt.
  • Zu diesem Zweck verwendete SETI -das seit dem Auslaufen seiner NASA-Fördermittel 1994 privat gesponsort wird- Radioteleskope, mit denen es ausgewählte Regionen des Alls nach Signalen absucht, die von einer fremden Intelligenz abgeschickt worden sein könnten. Bislang konnte das Projekt der Öffentlichkeit jedoch noch keinen Erfolg bekanntgeben.
  • SETI beschränkt sich darauf, in das All hineinzuhorchen. Eigene Nachrichten in das All versendet die Organisation nicht, da sie der Meinung ist, die Menschheit sei noch "zu jung", um schon Nachrichten in das All zu senden; Nachrichten zu senden ist ihrer Meinung nach ein Privileg, das älteren Spezies zusteht.

3.4 Die Arecibo-Nachricht / Encounter 2001

  • Anstelle von SETI hat es aber einige andere Versuche gegeben, Nachrichten ins All zu schicken
  • 1974 wurde anläßlich einer Erweiterung des Arecibo-Teleskopes in Puerto Rico von selbigem eine einfache Nachricht ins All gesendet. Die Nachricht bestand aus 1679 Bits, die zu einem 73*23 oder 23*73 Pixel großen Bild zusammengesetzt werden können, wobei bei letzterem nur undeutliches Rauschen zu erkennen ist.
    Wird die Nachricht jedoch als 73*23-Bild (von rechts nach links, von oben nach unten) zusammengesetzt, so kann man darauf (mit etwas Phantasie) unter anderem das Arecibo-Teleskop, unser Sonnensystem, ein Ausschnitt der DNA, einen Menschen und anderes erkennen.
  • Mai 1999 wurde eine weitere Nachricht von einer privaten Organisation namens Encounter 2001 versandt, die an 4 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils für 2,5 Stunden ins All gesandt wurde. Die Nachricht war ebenfalls binär kodiert und enthielt ähnliche Inhalte wie die von Arecibo, nur ausführlicher.
  • Entgegen der Darstellungen in einigen Science-Fictionfilmen und -büchern werden die heutzutage von der Erde ins All abgestrahlten Radio- und Fernsehübertragungen jedoch vermutlich niemals in anderen Sonnensystemen empfangen werden können, da sie so schwach sind, das schon in einem der benachbarten Sonnensysteme eine Parabolantenne von der Größe eines Kontinentes nötig wäre um die Sendungen in ausreichender Qualität zu empfangen.
Das Bild aus der Arecibo-Nachricht