Universität Bielefeld - Technische Fakultät

Workshop 13

Einsatz von Methoden und Konzepten der KI in der medizinischen Informationsverarbeitung


Organisation:
Prof. Dr. Manfred Wischnewsky (Universität Bremen, KI-Labor); Dr. Thomas Uthmann (Universität Mainz, Inst. für Informatik)

Workshopbeschreibung:

Die generellen Aufgaben in der medizinischen Informationsverarbeitung lassen sich grob skizzieren als Modellierung der verschiedenen Arten von Wissen, deren Repräsentation und Verarbeitung. Die daraus resultierenden Systeme sind oft Multiagentensysteme mit standardisierten Schnittstellen zu klinischen Informationssystemen. Die funktionale Bedeutung solcher integrierten wissensbasierten Systeme hängt von den tatsächlich erreichbaren Rollen für die Gesundheitsvorsorge ab, wie z.B.: Der Schiedsrichter (z.B. fallbasiertes Schließen), Wachhund (diagnostisches, therapeutisches Schließen), Erinnerer (assoziatives Schließen), Simulator (was wäre wenn-Analysen), Dolmetscher (Ein-/Ausgabe in frei formulierter Fachsprache), Lehrer (intelligente Tutoringsysteme), Stellvertreter (Screening, Monitoring). Die aus Praxissicht erwarteten Ziele sind: Rationalisierungseffekte (z.B. schnellere und/oder bessere Problemlösungen), Qualitätssteigerungseffekte (Sicherung eines Minimalstandards) und positive organisatorische Effekte in der Klinik (Wissensmultiplikation, -konservierung). Die Hauptaufgaben der Medizininformatik liegen z.Z. im Bereich 'Aufbau von multimedialen Wissensbasen'. Hierzu gehören: Wissenserwerb mit maschinellen Lernverfahren (neuronal, induktiv, statistisch, genetisch, ...), die Verarbeitung von unsicherem und unvollständigem Wissen, Austausch von medizinischem Wissen unterschiedlicher Repräsentation in Multiagentenarchitekturen, die wissensbasierte Bildverarbeitung, oder die Entwicklung intelligenter Erklärungskomponenten. Die Verarbeitung multimedialer Informationen wird durch graphische Darstellungen/Rekonstruktionen/Animationen unterstützt. Aus dieser Vielzahl an Möglichkeiten sollen auf dem Workshop die Schwerpunkte 'Medizinische Expertensysteme' und 'Neuronale Netze in der medizinischen Bildanalyse' behandelt werden.

Geplante Vorträge:

Wischnewsky (Uni Bremen, übersichtvortrag): Wissensbasierte Systeme in der Medizin - Eine Ortsbestimmung
Waschulzik (GSF, Oberschleißheim, übersichtvortrag): Neuronale Netze in der medizinischen Bildanalyse -Anwendungen und Aspekte der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle
Besier et al. (Uni Mainz): Einsatz selbstorganisierender neuronaler Netze in der Computertomographie der Lunge
Burkhard et al. (Humboldt-Uni Berlin):Case-Based and Agent-Oriented Techniques for Multimedia Medical Workplaces
Heller et al. (Uni Bielefeld): Modularisierung großer medizinischer Wissensbasen zur Unterstützung des Patientenmanagement
Pommerening et al. (Uni Mainz): The MPO: Ein wissensbasiertes System für Therapie und Monitoring in der Pädiatrischen Onkologie
Schmidt et al. (Uni Essen): Towards the Next (NEURO-)Medical Knowledge MEDium
Ultsch (Uni Marburg): Die Integration Neuronaler Netze mit symbolischer Wissensverarbeitung
Wang et al. (Uni Bremen): Intensiv-Help: Ein Multiagentensystem für die Intensivmedizin

Kontaktadresse:

Dr. Thomas Uthmann
Universität Mainz
Institut für Informatik
Staudingerweg 9
55099 Mainz
Telefon: (06131) 39-3610, Fax: -3534
E-mail: uthmann@informatik.mathematik.uni-mainz.de

Ipke Wachsmuth, 1995-01-31
Anke Bodzin, 1995-07-13