"Strategien der Verständigungssicherung in situierter Kommunikation"
Teilprojekt B6 im SFB 360

Projektleiter:
Prof. Dr. Walther Kindt
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
(0521) 106-34 83
walther.kindt@.Uni-Bielefeld.DE

Prof. Dr. Hans Strohner
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
(0521) 106-37 14
hans.strohner@Uni-Bielefeld.DE

Dr. Hans-Jürgen Eikmeyer
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
(0521) 106-36 85
hansjuergen.eikmeyer@Uni-Bielefeld.DE

Mitarbeiter im Teilprojekt B6:
MA Kyung-Won Jang
Raum D4-123, Tel. 52 76
kyungwon.jang@Uni-Bielefeld.DE

MA Yvonne Rittgeroth
Raum D4-124, Tel. 52 68
yvonne.rittgeroth@Uni-Bielefeld.DE

Ingo Bax
Raum D4-127, Tel. 52 77
ibax@TechFak.Uni-Bielefeld.DE

Zusammenfassung
Das Projekt B6 soll eine Lücke im Aufgabenspektrum des Sonderforschungsbereichs schließen, die bei einer prozess- und interaktionsorientierten Perspektive auf Verständigung sichtbar wird. Gerade im Fall einer aufgabenorientierten Kommunikation, wie sie dem Szenario des SFB zugrunde liegt, hängen Kommunikations- und Interaktionserfolg in besonderem Maße davon ab, inwieweit es den Beteiligten trotz Zeitdrucks und beschränkter Sprach- wie Wissensressourcen gelingt, sich schnell und eindeutig über die durchzuführenden Aufgaben und ihre Voraussetzungen zu verständigen. Dass dieses Ziel überhaupt erreicht werden kann, hängt mit der in der Kommunikationssozialisation erworbenen Fähigkeit zusammen, Verständigungsprozesse systematisch zu organisieren und je nach Bedarf spezifische Strategien der Verständigungssicherung einzusetzen. Hierzu gehört unter anderem auch die Fähigkeit, von der eigenen Perspektive zu abstrahieren, um die Perspektive des Partners einzunehmen.

Das Projekt setzt sich aus einem kommunikationsanalytischen, einem experimentellen und einem simulativen Teil zusammen. Das SFB-Korpus soll kommunikationsanalytisch unter der Fragestellung untersucht werden, unter welchen Bedingungen der Aufgabendurchführung welche Verständigungsstrategien angewendet werden. Neben typologischen Erkenntnissen und Ergebnissen über Häufigkeitsprofile werden sich aus diesen Analysen auch erste Rückschlüsse auf die Effizienz oder Ineffizienz bestimmter Strategien ziehen lassen. Eine explizite Modellbildung und deren empirische Überprüfung sind natürlich nur für einen eingeschränkten Gegenstandsbereich möglich. Aus diesem Grund knüpft B6 an die Ergebnisse des bisherigen Projekts B2 an und untersucht zunächst prospektive und retrospektive Strategien der Verständigungssicherung, die von den Beteiligten zwecks eindeutiger Identifizierung von Objekten angewendet werden. Dabei geht es insbesondere um die Frage, durch welche situativen und partnerabhängigen Faktoren die Strategiewahl beeinflusst wird und wie die Effizienz unterschiedlicher Strategien einzuschätzen ist.

Auf der Basis dieser kommunikationsanalytisch gewonnenen Erkenntnisse werden im experimentellen Teil aktuell diskutierte Theorien der linguistischen Pragmatik einer empirischen Prüfung unterzogen. Die kritische Frage hierbei ist die nach der Rolle und dem Zeitpunkt der Aktivierung des Partnermodells im Prozess der Sprachproduktion und -rezeption. Die Ergebnisse geben Aufschluss über das Ausmaß der Situiertheit bei der verständigungsorientierten Sprachverarbeitung, wie sie für das SFB-Szenario maßgebend ist.

Entsprechende Resultate dienen der Zielperspektive, Künstliche Kommunikatoren mit der Fähigkeit auszustatten, situierte Entscheidungen über angemessene Verständigungsstrategien zu treffen. Zu diesem Zweck wird in B6 ein konnektionistisches Simulationsmodell für derartige Entscheidungsprozesse erstellt, das auch in den Demonstrator des SFB eingehen kann.


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