Danach folgen Informationen zur verwendeten Sprache. Da ein URC Informationen enthalten soll, die für einen Menschen lesbar sind, müssen bei seiner Definition mehr Freiheiten zugelassen werden. Insbesondere können die Informationen in einer anderen Sprache als Englisch vorliegen, und daher auch in einem anderen Zeichensatz kodiert sein als ASCII. Entweder wird ein Landescode nach dem ISO 639 Standard und ein Sprachcode nach dem ISO 3316 Standard angegeben, oder das Schlüsselwort "MIME". MIME stellt eine Methode zur Verfügung, andere Zeichensätze durch 7-Bit-ASCII-Zeichen darzustellen.
Anschließend folgt noch die Angabe der ISO-Nummer der verwendeten Zeichensatzes, falls die Daten nicht MIME-kodiert dargestellt werden sollen.
Bis jetzt kann ein URC also folgendermaßen aussehen:
URC:IAFA:en_US.iso88591 URC:IAFA:MIME
Im ersten URC liegen die Daten also in amerikanischem Englisch vor und sind im ISO 88591 Zeichensatz dargestellt, im zweiten URC sind die Daten nach dem MIME-Verfahren kodiert.
Die eigentlichen Informationen folgen als Liste von Strings, die jeweils in Anführungszeichen " eingeschlossen sind. Die einzelnen Strings sind durch zwei Doppelpunkte :: voneinander getrennt. Diese Strings können jetzt im Prinzip jede Information aufnehmen, die für wichtig gehalten wird. Der URC wird mit drei Doppelpunkten ::: beendet.
Ein URC für die mit LaTeX erstellte Version dieses Textes könnte also z.B. so aussehen:
URC:IAFA:de_DE.iso88591:: "Art: Seminararbeit":: "Titel: Uniform Resource Identifiers":: "Autor: Jörn Clausen":: "Format: dvi":::
Die Zeilenumbrüche sind möglich, falls sie durch die angegebene Zeichenkodierung richtig behandelt werden können.
Die Anzahl der URNs, URLs und URCs in einem URT ist nicht beschränkt. Dies hat den Zweck, daß z.B. URNs, die weiterführende Informationen enthalten, bereits hier angegeben werden können. Damit aber weiterhin eine eindeutige Zuordnung von URCs und URLs zu ihrem URN möglich ist, ist die Reihenfolge im URT relevant.
Da ein URN nicht gelöscht werden kann, hat er Priorität gegenüber allen anderen URIs. Ein zugehöriger URL kann zwar wechseln, der URN selbst aber nicht. Daher ist es sinnvoll, den URN an die erste Stelle zu setzen. URCs können sich vielleicht auch ändern, obwohl URN und URL gleich bleiben. Daher sollte der URL an die zweite Stelle (möglicherweise gefolgt von weiteren URLs), und anschließend die zugehörige URC. Anschließend kann wieder ein URN mit nachfolgenden verknüpften URIs kommen.
So könnte z.B. ein URT, der auf das
oberste Menu des gopher-Servers der Vereinten Nationen
verweist, so aussehen:
Meines Erachtens ist die Verteilung von Doppelpunkten noch nicht
zufriedenstellend gelöst. Zwar könnte der obige URT sicherlich von
einem Computer zerlegt und analysiert werden, doch es würde die Sache
bestimmt vereinfachen, nach jedem einzelnen URI zwei Doppelpunkte zu setzen,
dafür z.B. zwischen den Daten-Strings des URCs jeweils nur einen. Auf
diese Weise könnte man schon auf einen Blick die einzelnen URIs trennen,
um sie anschließend einzeln weiter zu analysieren.
URN:ASCII:IANA:IAIS:UNOGOPH
URL:gopher://gopher.undp.org/1/
URC:IAFA:en_US.iso88591::
"Art: gopher server"::
"Titel: Hauptmenue des gopher-Servers der Vereinten Nationen"::
"Anbieter: Vereinte Nationen, New York"::
"Bemerkung: wichtige":::
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