Universität Bielefeld ­ Technische Fakultät ­ AG Wissensbasierte Systeme


Lehre der AG Wissensbasierte Systeme im Sommersemester 2000

Theoretische Informatik

Beleg-Nr.: 392003
Veranstalter: Wachsmuth
Beginn: 11.04.2000
 
Zentrale Gegenstände der Informatik sind Algorithmen und ihre sprachlichen Realisierungen als Programme sowie Problemlösungen durch Berechnungsverfahren. Die Vorlesung behandelt Grundlagen der theoretischen Informatik, mit denen zunächst eine Fundierung von Programmiersprachen gelegt werden soll. Im Teil I geht es um formale Sprachen und Grammatiken bis hin zu einer Typisierung von Sprachklassen nach ihrer Leistungsfähigkeit (Chomsky-Hierarchie). Unter dem Gesichtspunkt der Spracherkennung betrachtet der Teil II formale Sprachen und Automaten (deterministische und nichtdeterministische endliche Automaten, Kellerautomaten, Turing-Maschinen und RAM-Maschinen). Im Teil III folgen Einführungen in die Berechenbarkeitstheorie, die sich mit grundsätzlichen Möglichkeiten und Grenzen der Algorithmisierbarkeit befaßt, und in die Komplexitätstheorie, die untersucht, mit welchem Aufwand an Berechnungsressourcen (Rechenzeit, Speicherplatz) algorithmische Aufgaben gelöst werden können. Im abschliessenden Teil IV werden Grundzüge der Logik im Hinblick auf ihre Rolle in informatischen Aufgabenstellungen vermittelt. Auf diese Grundvorlesung können im Hauptstudium Vorlesungen zur Logik und Rekursionstheorie, Logik-Programmierung, zum Übersetzerbau und zur Künstlichen Intelligenz aufbauen.
 
Vorausgesetzt werden Kenntnisse der Programmierung, der naiven Mengenlehre, einfacher Logikkalküle und elementarer Beweistechniken wie des Beweisens durch Widerspruch und durch vollständige Induktion.
 
Literatur (genauere Angaben in der Vorlesung):

Übungen zu Theoretische Informatik

Beleg-Nr.: 392004
Veranstalter: Sowa
Beginn: n.V.


Diagnose und Prognose in der klinischen Medizin

Beleg-Nr.: 392114
Veranstalter: Dr. Ulrich Müller-Kolck
Beginn: 12.4.2000 (vierzehntägig)
 
Die Vorlesung ist eine Einführung in die medizinische Informatik mit dem Schwerpunkt auf Methoden der diagnostischen Klassifikation, der prognostischen Simulation und Zeitrepräsentation. Neben Expertensystemtechniken werden Methoden der medizinischen Informatik (biomedizinische Signalverarbeitung, medizinische Bildverarbeitung, Informationssysteme, medizinische Biometrie) als Werkzeuge der klinischen Wissensverarbeitung besprochen.


Glauben, Wissen und Wahrscheinlichkeit

Beleg-Nr.: 392115
Veranstalter: PD Dr. Karl-Heinrich Schmidt
Beginn: Vorbesprechung am 10.4.2000, 12:15h, M4-126

In diesem Seminar sollen verschiedene Arbeiten zu den Begriffen 'Glauben', 'Wissen', und 'Perzeption' mit rein informatischen Mitteln behandelt werden.

Worum geht es? Es gibt eine mathematische Theorie der Information, die aber für die Analyse informationeller Einstellungen von Menschen (Nutzern) und maschinellen Agenten weitgehend folgenlos geblieben ist. In dieser Veranstaltung werden einige neuere Ansätze zur Modellierung der informationellen Einstellungen 'Glauben' und 'Wissen' und ihres Zusammenhanges mit 'Perzeption' behandelt.

Zunächst werden einige Kapitel des Buches Infos und Infone von Keith Devlin durchgearbeitet. Darauf werden ausgewählte Kapitel aus Glauben, Wissen und Wahrscheinlichkeit - Systeme der epistemischen Logik von Wolfgang Lenzen und E. Davis, Representations of Commonsense Knowledge bearbeitet. Abschließend wird die Frage behandelt, wie Wissen zwischen Agenten und informationellen Umgebungen (wie Dokumentensammlungen) verteilt werden kann.

Die Vorlesung enthält Vorlesungsanteile und Seminaranteile. Im Seminar wird eine offene und diskussionsintensive Arbeitsweise angestrebt. Auch soll nicht möglichst viel Stoff, sondern vorhandener Stoff möglichst intensiv erarbeitet werden.

Literatur:


Spezielle Themen der KI: Wissensrepräsentation und Planen

Beleg-Nr.: 392116
Veranstalter: Dr. Bernhard Jung
Beginn: 13.4.2000
 
In dieser Vorlesung werden in Ergänzung der wohlbekannten Veranstaltung "Methoden der Künstlichen Intelligenz" zwei ausgewählte KI-Themen vertiefend dargestellt:
"Wissensrepräsentation" beschäftigt sich mit symbolischen oder auch analogen Formaten für die Modellierung und automatische Inferenzierung von Wissen in informationsverabeitenden Systemen.
"Planen" beschäftigt sich mit der Generierung von linear oder partiell geordneten Handlungssequenzen, durch deren Ausführung ein gegebener Anfangszustand in einen gewünschten Zielzustand überführt wird. Die beiden behandelten Themen spielen in vielen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz eine zentrale Rolle, wie zum Beispiel natürlichsprachlichen Dialogsystemen, Expertensystemen oder in der Robotik.
 
Voraussetzungen: Methoden der Künstlichen Intelligenz
 
Literatur (im Semesterapparat bereitgestellt):


Kommunikation: Das Miteinander von Mensch und Maschine
Beleg-Nr.: 39 21 20
Veranstalter: Wachsmuth, Sowa, Kopp
Beginn: 14.4.2000
 
"Kommunikation" leitet sich von dem lateinischen Begriff für "Verbindung, Verbundenheit" ab (bzw. communicari [lat.]: "teilen, mitteilen") und wird in der Anthropologie - der Lehre vom Menschen - als Informationsaustausch zwischen Personen verstanden, oder meist etwas spezieller als wechselseitige, weitgehend beabsichtigte Informationsübertragung zwischen mindestens zwei Partnern.
Was ist das aber genauer: Kommunikation? Wie funktioniert sie? Unter welchen Bedingungen ist sie erfolgreich, möglicherweise sogar zwischen Vetretern unterschiedlicher Spezies? Mit solchen und ähnlichen Fragen setzt sich dieses Seminar aus einer interdisziplinären Perspektive auseinander.  
Dabei soll zunächst die Kommunikation zwischen Mensch und Mensch an Beispielen näher beleuchtet werden, wobei weitere Fachdisziplinen (Evolutionsbiologie, Humanethologie, Neurobiologie, Nachrichtentechnik, Psychologie, Semiotik und Linguistik) beteiligt werden können. Ein Fokus soll auf der nichtsprachlichen, nichtschriftlichen Kommunikation liegen, bezogen auf das Aussenden und Empfangen von Signalen, die mit Hilfe der Bewegungen des ganzen Körpers (Proxemik), Bewegungen der Gliedmaßen, insbesondere der Arme und Hände (Gestik) sowie der Gesichtsmuskulatur (Mimik) produziert werden. Hierbei ist auch die Rolle körperlicher Äußerungen im Kontext gesprochener Sprache als "mehrmodale Kommunikation" zu betrachten.  
Mit dem Blick auf Mensch-Maschine-Kommunikation soll dann der Rahmen weiter gefaßt werden. Es ist üblich geworden, auch für den Informationsaustausch zwischen Mensch und maschinellen Systemen den Begriff der Kommunikation zu gebrauchen, was in dem Sinne gerechtfertigt ist, daß Bedeutungsinhalte durch Zeichenfolgen übermittelt werden, deren Bedeutung empfängerseitig zu rekonstruieren sind. Deshalb soll weiter untersucht werden, wie es möglich sein kann, Kommunikation auch zwischen Vertretern unterschiedlicher Spezies erfolgreich zu etablieren.  
Das Seminar ist für Studierende im Hauptstudium vorgesehen; ein Ziel ist die umfassende Aufarbeitung von Grundprinzipien der natürlichen Kommunikationsformen, vor deren Hintergrund neue Ansätze für das Miteinander von Mensch und Maschine entstehen können. Besondere Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, jedoch wird erwartet, daß sich Teilnehmer/innen nicht nur durch Übernahme von Referaten, sondern auch durch Einbringen eigener Vorschläge für zu erarbeitendes Material aktiv beteiligen.



Computeranimation virtueller Charaktere (Fortsetzung vom WS 1999/ 2000)
Beleg-Nr.: 39 21 26
Veranstalter: Kopp, Jung
Beginn:

Im Semester WS 99/00 und SS 2000 veranstaltet die AG Wissensbasierte Systeme das Projektseminar "ComputerAnimation virtueller Charaktere". Dieses Seminar bietet interessierten Studierenden die Möglichkeit, sich aktiv mit aktuellen Themen aus den folgenden Forschungsbereichen zu beschäftigen:
 
* Computergrafik und -animation
* Articulated Figures (Modellierung, Repräsentation, direkte und inverse Kinematik)
* Human Modeling (Modellierung der Figur, inkl. Gesicht, Hände und Kleidung)
* Motion Control and Behaviors (Verhaltensmuster, z.B. Stehen, Gehen, Freuen, etc.)
* Human Facial Animation (Mimik, Lippenbewegung synchron zu synthetisch generierter Sprache)
* Virtual Reality (Interaktion mit einem realen Kommunikationspartner, z.B. Verfolgen durch Kopf-/Augenbewegungen)
 
Dabei soll die computergraphische Animation einer menschenähnlichen virtuellen Figur bearbeitet werden. Nach der Einführung und Erarbeitung der theoretischen Grundlagen im ersten Teil und Einarbeitung in die Programmierumgebung (IRIS Performer auf SGI, kinematisches Modell einer Figur), sollen Implementierungen mit ausgesuchten oder selbst entwickelten Verfahren für die entsprechende Problematik erfolgen. Die realisierten Module werden am Ende des Projekts in die Modellierung und Steuerung einer simulierten Figur integriert und vorgeführt.
 
Das Seminar richtet sich an alle Studierenden, die ihre Kenntnisse in diesem Bereich vertiefen möchten und aktiv an praktischen Umsetzungen mitarbeiten wollen, bzw. einen Einstieg in eine Diplomarbeit in diesem Bereich suchen. Neben einer Vertiefung des Fachwissens sollen in diesem Seminar auch Fähigkeiten erworben bzw. geübt werden, die wichtige fachunabhängige Qualifikation darstellen (z.B. selbständiges Arbeiten, klare mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeiten sowie die Zusammenarbeit bei einem Teamprojekt).
 
Anmeldung: Bitte melden Sie sich per Email bei "skopp" oder bei S. Kopp in Raum M4-122. Die Teilnahmerzahl ist auf 10 begrenzt. Programmierkenntnisse in C++ sind vorteilhaft.

Arbeitsgemeinschaft Wissensbasierte Systeme

Beleg-Nr.:392128
Veranstalter: Wachsmuth, Jung, Kopp, Sowa
Beginn: 11.4.2000 Vorbesprechung
 
 
Die Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe Wissensbasierte Systeme liegen auf der intelligenten Mensch-Maschine-Kommunikation in virtuellen Welten unter Einbezug natürlicher Sprache und Körpergestik. Interessante Fragestellungen ergeben sich dabei aus den Gebieten multimodale Systeme, dynamische Wissensrepräsentationen, Virtual Reality, wissensbasierter Computergrafik und -animation sowie Agententechnologien.
In diesem Diplomanden- und Doktorandenseminar werden aktuelle Arbeiten und neueste Ergebnisse aus den Forschungskontexten der Arbeitsgruppe vorgetragen und diskutiert.
 
Interessierte Studierende sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
 


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Margret Barner, 2000-2-2